Selbstorganisation und Führung - wie geht das zusammen?
Ein Praxisbericht
Die Idee, Teams (mehr) Gestaltungsfreiheit und Raum zur Selbstbestimmung innerhalb definierter Leitplanken und Zielgrößen zu gewähren, ist nicht neu. Bevor die „Lean“ Managementwelle Unternehmen außerhalb Japans erreichte, gab es schon interessante Projekte mit (teil)autonomer Gruppenarbeit z.B. bei Volvo in den 70ern des letzten Jahrhunderts.
Inzwischen haben zahlreiche Produktionsunternehmen eine Vielfalt von Gruppenarbeitskonzepten mit mehr oder weniger weiten Selbstorganisationsspielräumen als Möglichkeit getestet, etabliert und angepasst, um das Wissen und die Erfahrung der Mitarbeitenden auch und gerade auf der operativen Ebene ergebniswirksamer zur Geltung zu bringen. In der Regel stehen die gewählten Modelle in einem engen Zusammenhang mit den Prinzipien und Praktiken des Lean-Management. Hierzu gehört das sogenannte „Shopfloor Management“ – ein Steuerungsmodell, das die Zielbildung und Steuerung „von oben“ mit der operativen Umsetzung „von unten“ verknüpft und sich durch eine Reihe von Standards zur Visualisierung von Kennzahlen und Nachverfolgung von Verbesserungs- und Fehlerbehebungsmaßnamen auszeichnet.
Wenn man nach den Erfolgen in der Umsetzung und der Nachhaltigkeit von Organisationskonzepten fragt, die sich auf Prinzipien der Selbstorganisation und partizipativer Steuerung berufen, ergibt sich ein eher durchwachsenes Bild. In vielen Unternehmen wurde die (Teil)Autonomie der Gruppenarbeit zurückgefahren und wieder mehr auf hierarchische Führungssysteme gesetzt, auch wenn die Zusammenarbeit zwischen den Berichtsebenen vielerorts heute eher partnerschaftlich, wert-schätzend und partizipativ herüberkommt.
Was bei der Einführung von Selbstorganisationsprinzipien oft unterschätzt wurde und wird, ist der damit verbundene Bruch mit alten und vertrauten „mindsets“ – bei den Mitarbeitenden in der Schichtgruppe genauso wie bei ihren Vorgesetzten, den Führungskräften und allen Funktionen, die mit der Gruppe in Verbindung stehen (Arbeitsvorbereitung/Disposition; Qualität und Produktentwicklung, Instandhaltung….)
Bei Heimbach Gmbh in Düren ist man vor dem Hintergrund dieser Beobachtung einen anderen Weg gegangen: mit Einführung eines Shopfloormanagements wurde ein Kulturwandel initiiert, der auf die Veränderung eines Mindsets und die Übersetzung in konkrete Methoden und Instrumente in den Feldern „Führung“; „Kommunikation“, „Teamarbeit“ und „Rollen“ zielt.
Wir laden Sie ein, sich über den Praxisbericht zu diesem Prozess inspirieren zu lassen. Und wir freuen uns auf Ihre Resonanz und Fragen.
Der Praxisbericht findet sich hier
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